Wissen von a-Z

Ernährungslexikon

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A

Adipositas
Adipositas ist auch unter dem Begriff Fettsucht oder Fettleibigkeit bekannt. Die Stoffwechselerkrankung Adipositas ist gemäß der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine chronische Krankheit, bei der sich Körperfett über das normale Maß hinaus ansammelt. Zur Ermittlung und Beurteilung des Gewichtes für Erwachsene wird neben dem Taillenumfang u.a. der Body-Mass-Index (BMI) herangezogen. Laut WHO spricht man ab einem BMI von 30 kg/m² von Adipositas. 
Allergenkennzeichnung
Seit Ende 2014 gelten gemäß Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV) Vorschriften bzgl. der Allergenkennzeichnung von verpackten und unverpackten Lebensmitteln. Nach der LMIV sind 14 allergene Zutaten im Zutatenverzeichnis optisch hervorzuheben, z.B. durch eine andere Schriftart oder eine andere Hintergrundfarbe. Darüber hinaus gilt die Verpflichtung zur Kennzeichnung allergener Zutaten auch für unverpackte Lebensmittel, für die sogenannte „lose“ Ware. In der Gemeinschaftsverpflegung ist die Allergenkennzeichnung von großer Bedeutung.
Allergie
Unter einer Allergie versteht man eine überschießende Abwehrreaktion des Immunsystems gegenüber zunächst nicht schädlichen, körperfremden Substanzen (Allergen). Durch einen wiederholten Kontakt mit dem Allergen kann dann die Allergie erworben werden. Diese allergieauslösende Wirkung tritt nur bei sensibilisierten, d.h. überempfindlich gewordenen Menschen auf. Allergene sind allergieauslösende Stoffe, die vom Immunsystem als fremd erkannt werden und dadurch eine Überempfindlichkeit des Körpers verursachen. Es können Symptome wie beispielsweise Hautausschlag, juckende Augen, Schnupfen, Asthma, Bauch- oder Kopfschmerzen, Erbrechen, Durchfall oder Blähungen auftreten. Man unterscheidet zwischen Allergenen, die über die Luft aufgenommen werden, z.B. aus Pollen oder Hausstaubmilben und Nahrungsmittelallergenen sowie Kontaktallergenen.
Aminosäuren
Aminosäuren sind die kleinsten Grundbausteine aller Eiweiße (Proteine). Es gibt 20 verschiedene Aminosäuren. Davon sind acht für Erwachsene essenziell (Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Threonin, Tryptophan und Valin), d.h. unser Körper kann diese nicht selbst aufbauen. Sie müssen mit der Nahrung aufgenommen werden.
Angepasste Vollkost
Die Angepasste Vollkost (ehemals „Leichte Vollkost“) kann bei unspezifischen Unverträglichkeiten und gastrointestinalen Erkrankungen empfohlen werden. Diese Kostform stellt die Basisernährung bei gastrointestinalen Erkrankungen und Beschwerden dar. Die möglichen Ernährungsmaßnahmen richten sich nach den individuellen Bedürfnissen und dem Krankheitsverlauf des Betroffenen. Die individuelle Verträglichkeit der Lebensmittel rückt dabei stärker in den Fokus. Dabei gilt: „Erlaubt ist, was bekommt.“ Bei der Angepassten Vollkost sollten Lebensmittel und Zubereitungsarten verwendet werden, die individuell verträglich sind. 
Antikörper
Antikörper sind Plasmaproteine, die auch als Immunglobuline bezeichnet werden. Sie werden gegen Antigene gebildet, binden diese und machen sie somit für den Organismus unschädlich. Das Immunsystem bildet ein Leben lang immer wieder neue Antikörper gegen bereits bekannte Erreger. Da jeder Antikörper gezielt auf ein bestimmtes Antigen passt, spricht man bei dieser Immunabwehr auch vom Schlüssel-Schloss Prinzip.
Antioxidantien
Antioxidationsmittel schützen die Lebensmittel vor Oxidation, darüber hinaus verhindern sie das Ranzigwerden von Fett. Eine unerwünschte Oxidation von Luftsauerstoff kann bei Lebensmitteln zu Farbveränderungen oder auch zum Verderb des Lebensmittels führen. Zu den in der Nahrung enthaltenen natürlichen Antioxidantien zählen vor allem die Vitamine C und E, das Provitamin A (Beta-Carotin) sowie bestimmte Spurenelemente. Im Körper fangen Antioxidantien freie Radikale ab und wirken somit zellschützend. Freie Radikale sind schädliche Sauerstoffmoleküle, die den oxidativen Stress erhöhen und somit Alterungsprozesse und die Entstehungen von Krankheiten fördern. Aus diesem Grund können Antioxidantien wirkungsvoll zur Vorbeugung von Krankheiten und deren Bekämpfung eingesetzt werden. Antioxidantien können vom Körper selbst synthetisiert werden. Dieser Prozess nimmt allerdings mit fortgeschrittenem Alter immer mehr ab. Somit ist es notwendig diese Antioxidantien dem Körper zuzuführen. Antioxidantien kommen außerhalb des Körpers als sekundäre Pflanzenstoffe in Obst und Gemüse vor. Gute Beispiele sind Orangen, rote Paprika, Tomaten, Spinat, Kürbis oder Karotten.
Appetit
Appetit entsteht im limbischen System und kann auch auftreten, wenn wir eigentlich keinen Hunger haben. Appetit ist das Verlangen nach ganz bestimmten Speisen. Auslöser für Appetit können Sinnesreize sein. Etwa, wenn wir leckere Gerichte sehen oder riechen. Zudem spielen Stimmungen, Gefühle und Geschmacksreize eine wichtige Rolle. Des Weiteren werden bestimmte Situationen mit Speisen assoziiert. So bekommen wir im Kino Appetit auf Popcorn und mögen zum Kaffee gerne ein Stück Kuchen.
Arbeitsumsatz
Der Arbeitsumsatz (auch Leistungsumsatz genannt) ist die Energiemenge, die für die tägliche Arbeit benötigt wird. Je nach Schwere der Arbeit schwankt er zwischen 2.100 kJ (500 kcal) und mehr als 8.400 kJ (2.000 kcal). Gemeinsam mit dem Grundumsatz ergibt sich daraus der Gesamtumsatz. Zur Ermittlung des Gesamtumsatzes können die PAL-Faktoren (PAL= Physical Acitivity Level) genutzt werden. Der nach Leistung gekennzeichnete PAL-Wert wird mit dem Grundumsatz multipliziert.
Arteriosklerose
Arteriosklerose ist der Oberbegriff für Erkrankungen der Arterien und wird im Volksmund auch „Arterienverkalkung“ genannt. In den Arterien wird sauerstoffreiches Blut vom Herzen zu den Organen, Muskeln und Geweben transportiert. Liegt eine Arteriosklerose vor, sind die Gefäße durch Ablagerungen von Blutfetten, Blutgerinnseln, Bindegewebe oder Kalk verengt. Diese Ablagerungen werden auch Plaques genannt. Das Blut kann dann nicht mehr ungehindert fließen und es kann zu einer Bildung von Blutgerinnseln kommen, die die Gefäße verschließen können. Risikofaktoren für die Entstehung einer Arteriosklerose sind beispielsweise eine fett- und kalorienreiche Ernährung, Nikotinkonsum, erhöhte LDL-Cholesterinwerte, Bluthochdruck (Hypertonie) oder Diabetes mellitus. Eine Arteriosklerose verläuft zunächst symptomlos und bleibt deswegen häufig lange unerkannt. Ein typisches Symptome einer bestehenden Arteriosklerose sind Schmerzen verbunden mit einem Engegefühl im Brustkorb (Angina pectoris).
Aspartam
Aspartam ist ein Süßstoff, der eine etwa 200-mal stärkere Süßkraft hat, als Haushaltszucker und dabei keine Energie liefert. Aspartam wird bei der Herstellung von Softdrinks, Kaugummis und Süßspeisen als Zuckerersatz verwendet. In der EU besteht eine Deklarationspflicht für Produkte, die Aspartam enthalten. Aspartam eignet sich nicht zum Kochen und Backen.

B

Ballaststoffe
Ballaststoffe zählen zu den Kohlenhydraten. Es sind unverdauliche Inhaltsstoffe von Lebensmitteln. Sie gelangen in den Darm, binden Wasser und quellen. Das Volumen des Speisebreis wird vergrößert. Dadurch wird ein Reiz auf die Darmwände ausgeübt, wodurch die Darmtätigkeit und letztendlich die Verdauung angeregt wird. Darüber hinaus haben Ballaststoffe Einfluss auf die Regulierung der Blut- und Blutzuckerwerte. Sie sind Nährboden für eine Reihe positiver Darmbakterien und dadurch mitverantwortlich für den Aufbau einer gesunden Darmflora. Ballaststoffe machen schnell satt und sorgen für ein langanhaltendes Sättigungsgefühl. So können sie auch unterstützend bei der Gewichtsregulation wirken. Enthalten sind Ballaststoffe in pflanzlichen Lebensmitteln, wie Getreideprodukten, Gemüse, Obst und Nüssen. Die Zufuhrempfehlung liegt bei 30 g Ballaststoffe pro Tag. Bei der Aufnahme von Ballaststoffen ist es wichtig ausreichend zu trinken. Nur mit ausreichend Flüssigkeit können die Ballaststoffe ihre Wirkung entfalten.
Biologische Wertigkeit
Die biologische Wertigkeit ist ein Maß zur Bestimmung der Proteinqualität. Die biologische Wertigkeit gibt an, wie viel des betreffenden Nahrungseiweißes in Körpereiweiß umgewandelt werden kann. Die Qualität des Eiweißes in einem Lebensmittel hängt vor allem vom Verhältnis der einzelnen essentiellen Aminosäuren zueinander ab. Je mehr dieses dem Bedarf des Menschen entspricht, umso höher ist die Proteinqualität. Eine besonders hohe biologische Wertigkeit haben tierische Produkte wie Milch, Milchprodukte, Fleisch und Eier, aber auch Gemüse und Kartoffeln. Durch geschickte Kombinationen kann die Qualität einzelner Lebensmittel erhöht werden. Ideale Kombinationen mit hoher biologischer Wertigkeit findet man in vielen traditionellen Gerichten wie Pellkartoffeln mit Quark, Spiegelei mit Spinat und Salzkartoffeln oder Linsensuppe mit Brot.
Bluthochdruck
Siehe Hypertonie.
Blutzucker
Der Blutzuckerwert gibt an, wie viel Glukose (Traubenzucker) sich im Blut befindet. Glukose ist notwendig, damit die Organe jederzeit schnell mit Energie versorgt werden können. Nach der Nahrungsaufnahme steigt der Blutzucker an, was die Ausschüttung von Insulin aus der Bauchspeicheldrüse zur Folge hat. Durch das Insulin wird der Zucker aus dem Blut in die Zellen befördert – der Blutzucker sinkt. Der Blutzuckerwert ist ein wichtiges Kriterium, um eine Diabetes-Erkrankung (dauerhaft erhöhte Blutzuckerwerte) festzustellen.
Body-Mass-Index (BMI)
Der BMI ist ein Maßstab zur Beurteilung des Körpergewichts. Hierzu wird das dieses Körpergewicht ins Verhältnis zur Körpergröße gesetzt:

BMI= Körpergewicht in kg
             Körpergröße in m2

Der BMI ist in Klassen eingeteilt, um einen schnellen Überblick zu bekommen. Normalgewicht ist definiert im BMI-Bereich zwischen 18,5 – 24,9 kg/m². Ab einem BMI-Wert von 25 – 29 kg/m² besteht der Bereich des (leichten) Übergewichts und ab einem BMI von über 30 kg/m² spricht man von Adipositas. Nach wissenschaftlichen Studien legt man bei älteren Menschen andere Grenzwerte zugrunde. So toleriert man mit zunehmendem Alter einen höheren BMI. Der wünschenswerte Bereich des BMI liegt danach bei einem über 65-Jährigen zwischen 24 – 29 kg/m². Für Kinder werden eigenständige BMI-Perzentile genutzt, um eine Bewertung des Körpergewichts durchzuführen. 
Broteinheiten
Broteinheiten (BE) bzw. Kohlenhydratportionen (KHP) dienen Diabetikern als Berechnungseinheit. Eine BE entspricht 12 g Kohlenhydrate, eine KHP 10 g. Beide Einheiten können gleichwertig verwendet werden. Für insulinpflichtige Diabetiker ist es wichtig, die mit den Mahlzeiten zugeführte Menge von verwertbaren Kohlenhydraten zu kennen und zu berechnen. Nur dann können sie die richtige Dosierung des notwendigen Hormons Insulin bestimmen.

C

Calcium
Calcium ist ein wichtiger Mineralstoff für den Aufbau von Knochen, Zähnen und Gewebe. Außerdem ist Calcium an der Muskelkontraktion und Blutgerinnung beteiligt. Die empfohlene Zufuhr für einen Erwachsenen liegt bei 1000 mg Calcium pro Tag. Eine mangelhafte Versorgung kann sich im Alter als Osteoporose bemerkbar machen. Da Calcium für viele Aufbauprozesse verantwortlich ist, ist es gerade für Kinder ein sehr wichtiger Mineralstoff. Jugendliche haben einen erhöhten Bedarf, der bei etwa 1200 mg Calcium pro Tag liegt. Die besten Calciumlieferanten sind Milch und Milchprodukte. Diese sollten täglich auf dem Speiseplan stehen. Darüber hinaus enthalten Hülsenfrüchte, Nüsse und grünes Gemüse wie z.B. Brokkoli, Grünkohl viel Calcium. Calciumreiches Mineralwasser (> 150 mg/Liter) kann auch zur täglichen Versorgung beitragen. 
Cholesterin
Cholesterin gehört zu den fettähnlichen Stoffen. Es wird über die Nahrung aufgenommen sowie im Körper selbst hergestellt. Es kommt im Blut und in den Zellen vor und ist wichtig für den Aufbau von Zellmembranen, zur Bildung von Gallensäure und Hormonen sowie zur Bildung von Vitamin D. Mit der Nahrung wird Cholesterin über tierische Lebensmittel aufgenommen. Zu den cholesterinreichen Lebensmitteln zählen Fleisch, Wurst, Butter, Sahne, Mayonnaise, Innereien und Eier.
Chronisch entzündliche Darmerkrankung
Bei einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung (CED) ist der Magen-Darm-Bereich von Entzündungen betroffen. Unter dem Begriff fallen zwei Krankheitsbilder: Colitis ulcerosa und Morbus Chron. Bei Colitis ulcerosa entstehen Entzündungen in der Schleimhaut des Dickdarms. Ein wesentlicher Unterscheid von Morbus Chron zu Coltitis ulcerosa besteht in der Ausbreitung der Erkrankung. Morbus Crohn kann den gesamten Verdauungstrankt von der Mundhöhle bis zum After betreffen. Dabei treten entzündliche Stellen unregelmäßig an verschiedenen Stellen des Verdauungstrakts auf. Beide Krankheitsbilder verlaufen in Schüben. Dabei wechseln sich Phasen, in denen Betroffene unter deutlichen Symptomen leiden, mit solchen, in denen keine bis wenig Beschwerden auftreten, ab. Die Ursache der CED ist bis heute noch nicht vollständig erforscht. Neben erblichen Veranlagungen und einer veränderten Darmschleimhaut scheinen auch äußere Einflüsse wie der Lebensstil oder Infektionen eine Rolle bei der Entstehung der Krankheit zu spielen. Wichtig ist es, dass frühzeitig mit einer Therapie begonnen wird. Wissenschaftler empfehlen, dass der Krankheitsverlauf und mögliche Auswirkungen auf die Nährstoffaufnahme regelmäßig durch einen Arzt und eine Ernährungsfachkraft begleitet wird. 
Cyclamat
Cyclamat ist ein Süßstoff, der ca. 35-mal süßer ist als Haushaltszucker.

D

Demenz
Demenz ist der Oberbegriff für verschiedene Erkrankungsbilder, die mit einem Verlust der geistigen Funktionen (wie z. B. Erinnern, Orientierung, Aufmerksamkeit) und Verknüpfen von Denkinhalten (wie z. B. Sprache, Motorik, Entscheidungen treffen) einhergehen. Die häufigste Form von der Demenz ist die irreversible Alzheimer-Krankheit. Das Risiko an Demenz zu erkranken, nimmt mit dem Alter zu. Nach aktuellen Schätzungen wird im Jahre 2030 die Zahl der Demenzerkrankten in Deutschland auf ca. 2,15 Millionen ansteigen.  
DGE
DGE ist die Abkürzung für „Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V.“. Die DGE ist eine unabhängige wissenschaftliche deutsche Fachgesellschaft in der Rechtsform eines gemeinnützigen eingetragenen Vereins. Sie kümmert sich um alle auf dem Gebiet der Ernährung auftretende Fragen, unterstützt und informiert über Erkenntnisse aus ernährungswissenschaftlichen Forschungen. Die Empfehlungen der DGE-Qualitätsstandards sollen dazu beitragen, eine gesundheitsfördernde und nachhaltige Verpflegung in der Gemeinschaftsverpflegung zu stärken.
Diabetes mellitus
Diabetes mellitus ist eine Stoffwechselerkrankung, die auch als „Zuckerkrankheit“ bezeichnet wird. Da der Körper über die Nahrung aufgenommene Kohlenhydrate nicht richtig verwerten kann, kommt es zu dauerhaft erhöhten Blutzuckerwerten. Das für die Senkung des Blutzuckers nötige Hormon Insulin wird von der Bauchspeicheldrüse nicht oder in zu geringer Menge produziert. Durch das fehlende Insulin steigt die Konzentration des Zuckers im Blut an. Man unterscheidet zwischen zwei Hauptformen von Diabetes mellitus. Diabetes mellitus Typ 1-Betroffene sind lebenslang auf eine Insulingabe angewiesen, da ihnen das Hormon Insulin fehlt. Der Kernpunkt in der Therapie ist eine bedarfsgerechte Insulineinstellung. Beim Diabetes mellitus Typ 2 kann Insulin von der Bauchspeicheldrüse produziert werden, aber nicht mehr in ausreichender Menge. Viele Betroffene sind übergewichtig. Eine Gewichtsreduktion und gesunde Ernährung sind ein wichtiger Baustein bei der Behandlung des Typ-2-Diabetes.  
Dialyse
Die Dialyse wird auch als „Blutwäsche“ oder „Nierenersatztherapie“ bezeichnet. Bei der Dialysebehandlung werden aus dem Blut giftige Stoffe entfernt, da die Niere aufgrund einer Erkrankung nicht mehr in der Lage ist, die Reinigung selbst durchzuführen. Es gibt zwei Formen der Dialysebehandlung. Bei der Hämodialyse wird der Blutkreislauf des Betroffenen an ein Dialysegerät („künstliche Niere“) angeschlossen. Das Blut wird so 3-4-mal pro Woche über ca. 4-5 Stunden gereinigt. Bei der Peritonealdialyse („Bauchfelldialyse“) wird das eigene Bauchfell als natürliches Filterorgan für die Reinigungsaufgaben genutzt. Über das Bauchfell wird 4- bis 6-mal täglich eine Dialysierflüssigkeit in die Bauchhöhle eingelassen und nach mehreren Stunden wieder entfernt. Bei Nierenerkrankungen und Dialysebehandlung ist es wichtig, die Ernährungsweise anzupassen. Durch die Ernährung muss dafür gesorgt werden, dass sich in den Zeiträumen zwischen der Dialyse nicht zu viele Giftstoffe und Flüssigkeit im Körper ansammeln. Hier ist insbesondere auf die Eiweiß-, Kalium-, Phosphat-, Natrium- und Flüssigkeitszufuhr zu achten.
Diät
Unter dem Begriff Diät wird eine angepasste Aufnahme von Lebensmitteln bezeichnet. Medizinisch betrachtet ist hier das Ziel, den Leistungs- und Gesundheitszustand zu beeinflussen und einen Krankheitszustand durch eine angepasste Nahrungsaufnahme zu verbessern. Im Volksmund wird darunter oft energiereduziertes Essen und Trinken verstanden, welches zur Gewichtsabnahme dienen soll. 
Diuretika
Medikamentengruppe, die auch als Entwässerungsmittel bezeichnet werden. Sie fördern die Flüssigkeitsausscheidung über die Nieren und wirken harntreibend.
Dumping-Syndrom
Das Dumping-Syndrom ist ein Beschwerdekomplex. Es kann bei Personen auftreten, denen der Magen teilweise entfernt wurde. In diesen Fällen gelangt der Speisebrei ohne lange Verweildauer im Magen direkt in den Dünndarm (engl. dumping = stürzen) Darm. Dieser schnelle Übertritt des Speisebreis aus dem Magen in den Darm kann verschiedene Beschwerden auslösen. Die Beschwerden können kurze Zeit nach der Nahrungsaufnahme ca. 15-30 Minuten („Früh-Dumping-Syndrom“) oder aber nach ca. 1-3 Stunden nach der Nahrungsaufnahme („Spät-Dumping-Syndrom“) auftreten.
Dysphagie
Dysphagie ist der medizinische Fachbegriff für eine Schluckstörung. Schluckstörungen kommen bei verschiedensten Krankheitsbildern vor und treten akut oder schleichend auf. Oft sind es neurologische Erkrankungen, darunter Muskel- oder Nervenkrankheiten, aber auch Erkrankungen im Mund, Rachen sowie in der Speiseröhre. Circa 10 % der deutschen Bevölkerung leidet an einer Schluckstörung. Ab dem 55. Lebensjahr liegt die Häufigkeit sogar bei 16-22 %. Um sicher und ausreichend essen und trinken zu können, ist es wichtig, die Nahrungskonsistenzen individuell auf die Bedürfnisse des Betroffenen anzupassen. Ob die Nahrung weich, püriert oder flüssig sein muss und Getränke angedickt werden müssen, bestimmt der behandelnde Therapeut und ist vom Ausmaß sowie Schweregrad der Schluckstörung abhängig. 

E

Eisen
Eisen ist ein Mineralstoff, den der Körper für die Bildung roter Blutkörperchen und Hämoglobin benötigt. Darüber hinaus ist Eisen wichtig für den Sauerstofftransport, die Zellteilung und den Energiestoffwechsel. Zu den eisenreichen Lebensmitteln gehören beispielsweise Fleisch, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Nüsse, Samen und grünes Gemüse. Der Körper kann Eisen aus tierischen Lebensmitteln besser aufnehmen. Die Aufnahme des pflanzlichen Eisens kann durch die Zugabe von Vitamin C verbessert werden, wie z.B. Zitronensaft zum grünen Salat.
Eiweiß
Eiweiß zählt zu den Hauptnährstoffen und ist für uns essentiell, d.h. lebensnotwendig. Häufig werden Eiweiße auch als Proteine bezeichnet. Eiweiße, die über die Nahrung aufgenommen werden, sind aus verschiedenen Aminosäuren zusammengesetzt. Im Magen-Darm-Trakt werden die Eiweiße durch Verdauungsenzyme in kleinste Bestandteile zerlegt. Eiweiße brauchen wir als Baustoff für Körperzellen, Hormone und Enzyme. Sie sind somit wichtig für viele Stoffwechselfunktionen. Im Körper findet ein ständiger Auf- und Abbau von Eiweißen statt. Günstige Eiweißquellen sind tierische und pflanzliche Lebensmittel wie z.B. Fleisch, Fisch, Milchprodukte, Eier, Hülsenfrüchte und Getreideprodukte. Der Eiweißbedarf eines gesunden Erwachsenen liegt bei 0,8 g je kg Körpergewicht. Für Senioren wird eine erhöhte Eiweißaufnahme von etwa 1,0 g Eiweiß je kg Körpergewicht empfohlen.
Energie
Energie wird benötigt, um den Körper für alle Lebensvorgänge zu versorgen. Aufgeteilt wird der Energiebedarf in einen Grundbedarf und Leistungsbedarf. Abhängig ist der Energiebedarf von Alter, Größe, Geschlecht, Körpergewicht und körperliche Aktivität. Der Energiebedarf wird in Kalorien oder Joule angegeben. Er liegt für gesunde Erwachsene bei etwa 2000 kcal (Frauen) bis 2400 kcal (Männer) täglich und sinkt mit zunehmendem Alter stetig. 

F

Fischöl
Fischöl ist das aus dem Fett bestimmter Fische, wie Makrele, Hering, Lachs, gewonnene Öl. Es enthält eine große Menge essentieller Fettsäuren, vor allem Omega-3-Fettsäuren. Fischöl wird eine blutgerinnungshemmende und cholesterinsenkende Wirkung zugesprochen.
Fett
Fett zählt zu den Hauptnährstoffen. 1 g Fett liefert 37 kJ (rund 9,3 kcal). Das ist etwa doppelt so viel Energie, wie Kohlenhydrate oder Eiweiß. Nahrungsfette bestehen aus Glycerin und Fettsäuren. Die tägliche Fettzufuhr sollte 30 % des Energiebedarfs nicht überschreiten. Fett übernimmt zahlreiche Funktionen im Körper: es dient dem Schutz der inneren Organe, ist Ausgangsverbindung für Gallensalze und Hormone, fördert die Aufnahme der fettlöslichen Vitamine A, D, E und K und bewahrt den Körper als Isolationsschicht vor Wärmeverlusten. Nicht zuletzt ist Fett eine Speicherform von „überschüssiger“ Energie. Für die Ernährungspraxis ist wichtig, dass Fett sichtbar als Streich- und Kochfett sowie versteckt in Wurst, Käse, Milch, Nüssen, Schokolade und vielen anderen Lebensmitteln vorkommt.
Fettsäuren

Fett ist nicht gleich Fett. Es gibt verschiedene Fettsäuren mit unterschiedlicher chemischer Struktur, die für die Eigenschaften eines Fettes (z.B. fest oder flüssig) verantwortlich sind. Fettsäuren können in drei verschiedene Gruppen eingeteilt werden:

  1. Gesättigte Fettsäuren in z.B. Butter, Schmalz oder Kokosfett
  2. Einfach gesättigte Fettsäuren in z.B. Olivenöl oder Rapsöl
  3. Mehrfach ungesättigte Fettsäuren in z.B. Sonnenblumenöl, Maisöl oder Sojaöl
FODMAP
FODMAPs sind kleine bis mittelgroße Zuckerarten, Zuckeralkohole und Kohlenhydrate, die natürlicherweise in vielen Lebensmitteln enthalten sind.FODMAP steht für die Abkürzung fermentierbare Oligo-, Di-, Monosaccharide and (engl.) Polyole. FODMAPs können bei empfindlichen Personen Beschwerden verursachen können, da diese u.a. von Darmbakterien unter Gasproduktion im Körper abgebaut werden. Eine FODMAP-reduzierte Kost ist ein Ernährungsansatz, um die negativen Beschwerden und Symptome von Reizdarmpatienten zu lindern. Beim FODMAP-Konzept spielt die individuelle Verträglichkeit und die Summe der aufgenommenen FODMAPs durch die Ernährung eine entscheidende Rolle. Der FODMAP-Ansatz noch nicht vollständig erforscht, jedoch liegen mittlerweile einige Daten zum möglichen FODMAP-Gehalt der Lebensmittel vor. Wichtig ist, das Ernährungskonzept nur nach Rücksprache mit dem Arzt und in Begleitung einer Ernährungsfachkraft umzusetzen.
Freizeitumsatz
Unter Freizeitumsatz versteht man den Energieverbrauch in der berufsfreien Zeit. In den Empfehlungen werden 840 bis 1.260 kJ (200 - 300 kcal) für den Freizeitumsatz berücksichtigt. Dieser Wert beinhaltet nicht den Energieverbrauch für Sport, Gartenarbeit und andere Muskelarbeit.
Fruktoseunverträglichkeit
Die Fruchtzuckerunverträglichkeit, auch Fruktosemalabsorption genannt, definiert eine Unverträglichkeitsreaktion gegenüber Lebensmitteln auf, die reich an Fruktose (Fruchtzucker) und Sorbit sind. Bei der Fruktoseunverträglichkeit kann der Einfachzucker Fruktose nur begrenzt aus dem Dünndarm ins Blut aufgenommen werden. Ursache der verminderten Fruktoseaufnahme ist eine Störung des Transportsystems im Dünndarm. Die Fruktose gelangt in den Dickdarm und wird dort von den Darmbakterien abgebaut. Dadurch können Beschwerden wie z.B. Durchfälle, Blähungen, plötzlicher Stuhlgang, Völlegefühl und Schwindelgefühl auftreten. Der Zuckeralkohol Sorbit kann ähnliche Beschwerden auslösen, da er die Aufnahme von Fruktose hemmt. Betroffene sollten die Lebensmittel meiden, die individuell nicht vertragen werden. Eine pauschale fruktose- und obstfreie Kost ist nicht empfehlenswert, da jeder Betroffene seine eigene individuelle Toleranzgrenze besitzt. Die Fruktoseunverträglichkeit darf nicht mit der hereditären Fruktoseintoleranz verwechselt werden. Hier sind strengere Ernährungsanforderungen notwendig, da eine fruktosereduzierte Kost allein nicht ausreicht. 

G

Gicht
Gicht ist eine Harnsäure-Stoffwechselstörung. Als Ursache ist eine gestörte Ausscheidung von Harnsäure zu sehen. Die Harnsäure fällt beim Abbau von Purinen an. Im Verlauf der Krankheit steigt zunächst der Harnsäurespiegel im Blut an, später lagern sich Harnsäurekristalle in Gelenken, Knorpelgewebe und Nieren ab, wodurch starke Entzündungen und Schmerzen entstehen können. Die Erkrankung kann erblich bedingt oder durch Begleiterkrankungen von Krankheiten und Medikamenteneinnahme sowie bei Chemotherapie auftreten. Bei entsprechender Veranlagung wird das Entstehen durch Bewegungsmangel, Übergewicht und erhöhten Alkoholkonsum begünstigt.
Glukose
Glukose ist der am häufigsten vorkommende Einfachzucker. Häufige Bezeichnungen für Glukose sind auch Traubenzucker oder Dextrose. Glukose ist Bestandteil von Haushaltszucker und Baustein langkettiger Kohlenhydrate wie z.B. Stärke oder Glykogen.
Gluten
Gluten ist das Klebereiweiß aus Weizen, Roggen, Hafer, Gerste, Dinkel-Weizen, Urkorn, Emmer und Khorasan-Weizen. Es ist für die guten Backeigenschaften dieser Getreidearten verantwortlich. Eine glutenfreie Ernährung ist wichtig, wenn eine Erkrankung vorliegt, die durch Gluten bzw. der Unterfraktion Gliadin ausgelöst wird. Bei Zöliakie handelt es sich um eine chronische Systemerkrankung. Dabei führt die Aufnahme von Gluten, selbst in geringsten Mengen, zu einer chronischen Entzündung der Darmschleimhaut. Dieses hat zur Folge, dass Nährstoffe nur noch vermindert aufgenommen werden und dadurch verschiedene Mangelerscheinungen entstehen können. Die konsequente Einhaltung einer lebenslang glutenfreien Ernährung ist die einzige Behandlungsmöglichkeit für eine ärztlich diagnostizierte Zöliakie.
Glykogen
Glykogen ist die Speicherform von Glukose im Körper und dient als schnell verfügbare Energiereserve. Die Depots befinden sich in Leber und Muskeln. Aus diesen Depots bedienen sich zwischen den Mahlzeiten vorwiegend die Nervenzellen.
Grundumsatz
Der Grundumsatz wird auch als Ruheumsatz bezeichnet. Der Grundumsatz ist die Energiemenge, die ein entspannt liegender Mensch 12 Stunden nach der letzten Nahrungsaufnahme bei gleichbleibender Umgebungstemperatur von 20°C zur Aufrechterhaltung aller Körperfunktionen braucht. Der Grundumsatz liegt im Durchschnitt bei 4,2 kJ (1 kcal) pro kg Körpergewicht und Stunde.

H

Haushaltzucker
Haushaltzucker ist ein Zweifachzucker, der aus einem Teil Glukose und einem Teil Fruktose besteht. Haushaltszucker wird auch als Saccharose bezeichnet, umgangssprachlich sprechen wir kurz von Zucker.
Heilfasten
Heilfasten hat das Ziel, den Körper zu entschlacken und so die Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Beim Heilfasten wird als erstes der Darm gründlich gereinigt. Im Anschluss daran wird für sieben bis zehn Tage keine feste Nahrung zu sich genommen und ausschließlich getrunken. Der Körper benötigt weiterhin Mineralstoffe, die er durch Gemüsebrühe oder mit Wasser verdünnten Obst- und Gemüsesäften erhält.
Histaminunverträglichkeit
Histamin ist ein Eiweißstoff, genauer gesagt ein biogenes Amin, welches natürlicherweise in tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln vorkommen kann. Zudem bildet unser Körper selbst Histamin. Eine Histaminunverträglichkeit bezeichnet Reaktionen und Gesundheitsbeschwerden auf über die Nahrung aufgenommenes Histamin sowie anderen biogenen Aminen. Menschen, die eine erhöhte individuelle Empfindlichkeit gegen Histamin aufweisen, reagieren bereits auf kleine Mengen mit einer nicht allergischen Überempfindlichkeitsreaktion. Jeder Betroffene hat sein individuelles Beschwerdebild wie z.B. Beschwerden im Magen-Darm-Trakt, Hautrötungen, Juckreiz, Herz-Kreislauf-Reaktionen, Schnupfen oder Atembeschwerden. Als Ursache einer Unverträglichkeit gegenüber Histamin wird eine Störung des Histaminabbaus durch einen Enzymmangel vermutet. Die wissenschaftliche Datenlage für diese Krankheitsbild ist noch nicht ausreichend bewiesen. Die Beschwerden können aus dem Zusammenspiel vielfältiger Auslöser entstehen. Diese können zum einen histaminreiche Lebensmittel sein. Zum anderen kann die körpereigene Freisetzung von Histamin durch sogenannte Histaminliberatoren, Stress, immunologische Reaktionen, Alkohol und Medikamente eine Rolle spielen. Die Verträglichkeit von Lebensmitteln ist stark abhängig von der individuellen Empfindlichkeit und von der aufgenommenen Menge. Die persönliche Toleranzgrenze kann mit Hilfe einer Ernährungsfachkraft und dem Führen eines Ernährungs-Symptom-Tagebuch ermittelt werden. 
Hormone
Hormone sind chemische Botenstoffe im menschlichen Körper. Es gibt u. a. Hormone, die unser Hunger-, Sättigungs- und Durstgefühl regulieren.
Hühnereiallergie
Die Hühnereiallergie stellt eine der häufigsten Nahrungsmittelallergien im Säuglings- und Kindesalter dar. Diese frühkindliche Allergie verliert sich oftmals jenseits des fünften Lebensjahres, sodass Erwachsene nur sehr selten von einer Hühnereiallergie betroffen sind. Das Hühnerei enthält im Eiklar und im Eigelb verschiedene allergene Eiweiße, die sowohl im rohen als auch im erhitzten Ei vorhanden sind. Eine allergische Reaktion ist sowohl auf das Eigelb als auch auf das Eiklar möglich, wobei die Wirkung, das sogenannte allergene Potenzial, des Eiklars größer ist. Das Allergen Ovomukoid des Eiklars ist relativ hitzestabil. Das bedeutet, dass es durch Kochen und Backen nicht zerstört wird. Das Allergen Ovalbumin hingegen hat die Eigenschaft, bei hohen Temperaturen zu zerfallen. Betroffene, die nur auf dieses Allergen reagieren, vertragen häufig gekochte Eier. Die Symptome der allergischen Reaktion auf Hühnereier können sich beispielsweise in Form von Hautveränderungen, Erbrechen, allergischen Schnupfen und Atemnot äußern. Bereits geringe Mengen Hühnerei können teilweise starke allergische Reaktionen hervorrufen. Bei einer ärztlich diagnostizierten Hühnereiallergie müssen Eier und Eiprodukte gemieden werden. 
Hypercholesterinämie
Hypercholesterinämie ist eine Fettstoffwechselstörung, bei der ein zu hoher Cholesteringehalt im Blut vorliegt. Das Cholesterin wird mit Hilfe von Eiweißkörpern als HDL (high density lipoprotein) und als LDL (low density lipoprotein) transportiert. Entscheidend für die Gesundheit ist das Verhältnis von LDL zu HDL. Ein erhöhter LDL-Cholesterinspiegel führt zu Einlagerung von Cholesterin in die Blutgefäße. Ein hoher HDL-Cholesterinspiegel kann Ablagerungen verhindern und ist positiv zu bewerten. Begünstig wird eine Hypercholesterinämie u. a. durch fettreiche Ernährung mit einem hohen Anteil gesättigter Fettsäuren.
Hypertonie
(Arterielle) Hypertonie ist definiert als ein zu hoher Bluthochdruck. Dabei ist der Druck, den das Blut bei jedem Herzschlag auf die Gefäße ausübt, erhöht. Ein optimaler Blutdruck liegt bei 120/80 mmHg. Bei einem dauerhaften Wert von über 140/90 mmHg spricht man von einem Bluthochdruck. Mögliche Symptome sind Kopfschmerzen, Schwindel, Herzbeschwerden oder rasche Ermüdung. Meist bleibt Bluthochdruck jedoch für längere Zeit unbemerkt, da dieser oft nicht zu spüren ist. Hypertonie kann die Organe schädigen und ist ein Risikofaktor für die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie z.B. Schlaganfälle oder Herzinfarkte.

I

Insuffizienz
Im medizinischen Sinne ist mit einer Insuffizienz die Funktionsschwäche bzw. eine ungenügende Leistung eines Organs bzw. einer Körperfunktion gemeint. Bekannte Beispiele sind Niereninsuffizienz, Leberinsuffizienz oder Herzinsuffizienz. 
Insulin
Insulin ist ein Hormon, das in erster Linie den Blutzuckerspiegel reguliert. Ein erhöhter Blutzuckerspiegel bewirkt eine verstärkte Insulinausschüttung. Das Hormon regelt den Einstrom von Glukose aus dem Blut in die Zellen. Insulin wird in den Langerhanssche Inseln der Bauchspeicheldrüse produziert.
Intervallfasten
Beim Intervallfasten sind die bekanntesten Fastenarten die 16:8 und 5:2 Methoden sowie das alternierende Fasten. Bei allen drei Methoden geht es darum, die Nahrungsaufnahme für eine gewisse Zeit einzustellen. Bei der 16:8 Methode wird acht Stunden wie gewohnt gegessen, in den verbleibenden 16 Stunden wird auf die Nahrungsaufnahme verzichtet und ausschließlich kalorienfreie Getränke getrunken. Die 5:2 Methode erlaubt eine gewohnte Nahrungsaufnahme an fünf Tagen die Woche. An den weiteren zwei Tagen verringert sich die Kalorienzufuhr bei Frauen auf 500 kcal und bei Männern auf 600 kcal. Beim alternierenden Fasten wird jeden zweiten Tag gefastet. An diesen Tagen wird die Kalorienzufuhr auf 500-600 kcal heruntergefahren.
Isomalt
Isomalt ist ein synthetisch hergestellter Zuckeraustauschstoff. Er ist nur halb so süß wie Haushaltszucker. Zuckeraustauschstoffe sind nicht kariogen, sprich Karies fördernd. Zu beachten ist die Dosierempfehlung, da sie auch in geringen Mengen abführend wirken können.

J

Jod
Jod ist ein lebenswichtiges Spurenelement. Im Körper ist Jod unerlässlich für die Bildung von Schilddrüsenhormonen. Darüber hinaus wird Jod für die kognitive Funktion, das Nervensystem und den Energiestoffwechsel benötigt. Ein Jodmangel kann zur Vergrößerung der Schilddrüse und zur Kropfbildung führen. Jodreiche Lebensmittel sind Seefische wie z.B. Scholle und Seelachs, Meeresfrüchte sowie Milch- und Milchprodukte. Darüber hinaus empfiehlt es sich, jodiertes Speisesalz zu verwenden.
Jodiertes Speisesalz
Jodiertes Speisesalz ist ein mit Jod angereichertes Kochsalz. Der Einsatz von jodiertem Speisesalz wird empfohlen, um den täglichen Bedarf an Jod zu decken.
Joule
Joule ist die Maßeinheit für Energie. Ein Joule ist die Energiemenge, die benötigt wird, um 100 g mit der Kraft von 1 Newton um 1 m in die Höhe zu geben. Der Energiegehalt der Nährstoffe wird in Joule gemessen. Daneben gibt es noch die Energieeinheit Kilokalorien (kcal).

K

Kalium
Kalium ist ein Mikronährstoff, welcher im Körper wichtig für die Muskeltätigkeit, das Nervensystem und die Wirkung verschiedener Enzyme ist. Der Mineralstoff ist vor allem in pflanzlichen Lebensmitteln wie Gemüse, Obst, Nüssen und Fleisch enthalten.
Ketoazidose
Der Begriff Ketonkörper bezeichnet bestimmte Säuren, die beim Hungerstoffwechsel und bestimmten Erkrankungen (z.B. Diabetes mellitus) im Blut und im Urin auftreten können. Bei einer Ketoazidose kommt es zur vermehrten Bildung von Ketonkörpern, was eine Übersäuerung des Blutes zur Folge hat.
Kilojoule
Kilojoule wird als kJ abgekürzt und ist die international gebräuchliche Maßeinheit für Energie. Daneben wird der Energiegehalt von Lebensmitteln noch oft in Kalorien angegeben. 1 kJ (Kilojoule) entspricht dabei 0,25 kcal (Kilokalorien).
Kilokalorie
Kilokalorie wird als kcal abgekürzt und ist eine Maßeinheit für Energie. Eine Kilokalorie ist die Energiemenge, die benötigt wird, um 1 Liter Wasser um 1°C (von 14,5°C auf 15,5°C) zu erwärmen. Die international gebräuchliche Einheit ist das Kilojoule. 1 Kilokalorie entspricht etwa 4,2 Kilojoule.
Kohlenhydrate
Kohlenhydrate zählen zu den Hauptnährstoffen. Ein Gramm Kohlenhydrate liefert 17 kJ (rund 4,2 kcal). Etwa 55 % unseres Gesamtenergiebedarfes sollte in Form von Kohlenhydraten gedeckt werden. Somit stellen Kohlenhydrate die Hauptenergielieferanten unserer Nahrung dar. Gute Lieferanten sind Lebensmittel wie Vollkorn, Getreideprodukte und Kartoffeln. Kohlenhydrate sind die einzigen Nährstoffe, die unser Gehirn mit Energie beliefern.
Kohlenhydratportionen
Kohlenhydratportionen (KHP), oder auch Kohlenhydrateinheiten (KE) genannt, sowie Broteinheiten (BE) dienen Diabetikern als Berechnungseinheit. Eine KHP/KE entspricht 10 g Kohlenhydrate, eine BE 12 g. Beide Einheiten können gleichwertig verwendet werden. Für insulinpflichtige Diabetiker ist es wichtig, die mit den Mahlzeiten zugeführte Menge von verwertbaren Kohlenhydraten zu kennen und zu berechnen. Nur dann können sie die richtige Dosierung des notwendigen Hormons Insulin bestimmen.  
Kostformkatalog
Der Kostformkatalog ist ein wichtiges Nachschlagewerk für das Verpflegungsangebot in stationären und ambulanten medizinischen Einrichtungen. Er unterstützt bei der Vergabe von Kostformen. Die im Kostformkatalog beschriebenen Kostformen bieten allen beteiligten Abteilungen der Einrichtung eine Orientierungshilfe und sichern ein bedarfsgerechtes Verpflegungsangebot für Patienten bzw. Bewohner. Der Katalog ist kein Ersatz für eine individuelle Ernährungsberatung oder ärztliche Diagnose. 
Künstliche Ernährung
Bei einer künstlichen Ernährung werden dem Körper Energie, Flüssigkeit und Nährstoffe zugeführt, da die üblichen Verdauungswege im Körper nicht oder nur noch teilweise genutzt werden können. Man unterscheidet zwischen der oralen Nahrungssupplementation, der enteralen Ernährung und der parenteralen Ernährung. Orale Nahrungssupplementation bezieht sich auf oral bilanzierte Diäten, die z.B. auch unter „Trinknahrungen“ bekannt sind. Die enterale Ernährung ist unter dem Begriff „Sondenkost“ geläufig. Für die Nährstoffzufuhr wird mittels eines dünnen Schlauchs durch die Nase oder Bauchdecke der Zugang zum Magen hergestellt. Bei der parenteralen Ernährung wird der Körper mittels einer Infusion direkt über den Blutkreislauf versorgt. 

L

Laktose
Laktose wird auch Milchzucker genannt. Dieser „Zweifachzucker“ besteht aus den „Einfachzuckern“ Glukose und Galaktose. In Kuhmilch befinden sich 4 bis 7 % Laktose.
Laktoseintoleranz (Milchzuckerunverträglichkeit)
Laktoseintoleranz wird auch als Milchzuckerunverträglichkeit oder Laktosemaldigestion bezeichnet. Bei Personen mit einer Laktoseintoleranz wird das Milchzuckerspaltende-Enzym Laktase unzureichend oder gar nicht vom Körper gebildet. Dieses Enzym ist notwendig, um den Zweifachzucker Laktose in seine Einzelbestandteile Glukose und Galaktose zu spalten, welche über die Darmschleimhaut in das Blut aufgenommen werden können. Kann die Laktose nicht gespalten werden, gelangt sie unverdaut in untere Darmabschnitte. Hier wird die Laktose dann bakteriell abgebaut. Es entstehen große Mengen an Gasen und organischen Säuren. Die Folgen bzw. Symptome sind z.B. Bauchschmerzen, Krämpfe, Völlegefühl, Blähungen, Durchfall und Übelkeit. Als Ernährungstherapie empfiehlt sich eine Begrenzung von besonders laktosehaltigen Lebensmitteln. Die individuelle Verträglichkeit ist bei jedem unterschiedlich und abhängig von der noch vorhandenen Laktaseproduktion. Es kann also vorkommen, dass ein Betroffener kleine bis mittlere Mengen an Laktose beschwerdefrei verträgt, während andere nach dieser Menge unter Beschwerden leiden. Jeder Betroffene sollte seine individuelle Toleranzgrenze herausfinden. 
Leberzirrhose
Die Leberzirrhose, auch „Schrumpfleber“ genannt, ist oft das Endstadium vieler chronischer Lebererkrankungen. Lebergewebe stirbt ab und wird durch Bindegewebe ersetzt. Somit kann die Leber ihre Aufgaben nicht mehr richtig erfüllen. Es kann zu Störungen im Stoffwechsel, im Hormonhaushalt oder bei der Blutgerinnung kommen. Schadstoffe können nicht mehr ausreichend abgebaut werden. Eine Leberzirrhose lässt sich in der Regel nicht wieder rückgängig machen. Häufig birgt eine Leberzirrhose die Gefahr eines Nährstoffmangels. Wichtig ist es, dass der Betroffene mit ausreichend Eiweiß und Nährstoffen versorgt wird, um einer Mangelernährung entgegen zu wirken. 
LEKuP
LEKuP ist die Abkürzung für „Leitfaden Ernährungstherapie in Klinik und Praxis“. Der Leitfaden dient als Orientierungshilfe für das Verpflegungsangebot im ambulanten und stationären Bereich und liefert einen ausführlichen Kostformüberblick. Die wissenschaftlich fundierten Aussagen richten sich an alle Verantwortlichen, die im Bereich der Verpflegung und Diätetik tätig sind. Die Inhalte des LEKuPs stellen eine Grundlage für die Empfehlungen in der aktuellen Ernährungstherapie dar. Sie dienen unter anderem als Vorlage für die Überarbeitung von Kostformkatalogen. Die im LEKuP aufgeführten Inhalte sind für jeden frei zugänglich und können auf der Seite der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin e.V. (DGEM) abgerufen werden. 

M

Magnesium
Magnesium zählt zu den Mineralstoffen und wird in unserem Körper für die Muskelfunktion, den Energiestoffwechsel, für Knochen und Zähne sowie für die Verminderung von Müdigkeit benötigt. Magnesium kommt besonders in grünem Gemüse, Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten und Nüssen vor. Ein Mangel kann beispielsweise zu Muskelkrämpfen führen.
Malzzucker
Malzucker wird auch als Maltose bezeichnet. Es ist ein Zweifachzucker, der aus zwei Bausteinen Traubenzucker besteht.
Mangelernährung
Der Begriff Mangelernährung (Malnutrition) definiert im medizinischen Sinne alle Mangelzustände, die durch eine verminderte Nahrungsaufnahme, durch unzureichende Aufnahme und Verdauung von Nährstoffen, einen erhöhten Eiweißabbau oder Entzündungen entstehen können. Damit ist das Gleichgewicht zwischen Nährstoffzufuhr und Nährstoffbedarf gestört, was zum unkontrollierten Abbau von Körpersubstanz führen kann. Nach den Leitlinien der DGEM (Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin e.V.) wird eine krankheitsassoziierte Mangelernährung durch eine der folgenden drei Kriterien bestimmt: Body-Mass-Index (BMI) < 18,5 kg/m² oder unbeabsichtigter Gewichtsverlust von mehr als 10 % in den letzten 3-6 Monaten oder BMI < 20 kg/m² und ein unbeabsichtigter Gewichtsverlust von mehr als 5 % in den letzten 3-6 Monaten. Es ist wichtig, Anzeichen einer Mangelernährung frühzeitig zu erkennen, um dem Risiko einer Mangelernährung entgegen zu wirken. Nur so lassen sich Erkrankungen besser therapieren und Lebensqualität zurückgewinnen. 
Marcumar
Marcumar ist ein Medikament, das die Blutgerinnung vermindert und dadurch das Blut flüssiger hält. Es wird Patienten mit Gefäß- und Herzerkrankungen verordnet, um die Gefahr von „Blutverklumpungen“ (Thrombosen) zu verringern.
Mediterrane Kost
Die mediterrane Kost, auch Mittelmeerkost genannt, ist eine weitgehend auf Pflanzenbasis beruhende Ernährung mit Olivenöl als Hauptfettquelle. Diese Ernährung ist angelehnt an Ernährungsgewohnheiten der Sechzigerjahre in Ländern wie Süditalien, Griechenland und anderen mediterranen Regionen. Eine festgelegte Definition dieser Ernährungsform liegt nicht vor. Bezeichnend ist der Fokus auf Gemüse, Olivenöl, Hülsenfrüchte, Obst, Getreideprodukte, Kartoffeln, Nüsse, fermentierte Milchprodukte und Fisch. Die mediterrane Kost gilt aufgrund nachgewiesener günstiger Wirkung besonders für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Erkrankungen des metabolischen Syndroms als empfehlenswert. 
Mehrfach ungesättigte Fettsäuren
Die mehrfach ungesättigten Fettsäuren werden auch als essentielle Fettsäuren bezeichnet, dass bedeutet sie sind lebensnotwendig und müssen über die Nahrung aufgenommen werden. Besonders wertvoll sind hierbei die Omega-3-Fettsäuren, wie alpha-Linolensäure, Eicosapentaensäure und Docosahexaensäure. Diese Fettsäuren können den Fettgehalt im Blut senken, die Blutgerinnung verringern, Gefäßablagerungen vorbeugen und entzündungshemmend wirken. Unseren Bedarf an essentiellen Fettsäuren können wir über pflanzliche Öle oder fettreichen Seefisch decken. 
Metabolisches Syndrom
Das metabolische Syndrom ist ein Symptomkomplex, der vier Komponenten zusammenfasst, die häufig gemeinsam auftreten und als Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen gelten. Diese vier Faktoren sind: abdominelle Adipositas, erhöhte Blutzuckerwerte/Glukoseintoleranz, Dyslipidämie und Hypertonie. Therapiemaßnahmen werden mit dem Betroffenen, dem behandelnden Arzt und der Ernährungsfachkraft gemeinsam definiert. 
Milcheiweiß
Milcheiweiß zählt zu den häufigsten Auslösern von Nahrungsmittelallergien. Diese verliert sich jedoch oftmals bis zum Schuleintrittsalter wieder. In seltenen Fällen leiden auch Erwachsene an einer Milchallergie, welche dann zumeist ein Leben lang bestehen bleibt. Zu den bedeutendsten Allergenen der Kuhmilch zählen das Kasein und die Molkeneiweiße (Laktalbumin, Laktoglobulin). Nicht jeder Kuhmilchallergiker reagiert auf alle Eiweiße. Das hitzestabile Kasein kommt in der Milch aller Tierarten vor, somit auch in Schafsmilch, Ziegenmilch und Stutenmilch. Die hitzeempfindlichen und leicht löslichen Molkeneiweiße sind kuhmilchspezifisch, Milch und Milchprodukte anderer Tierarten sowie gut erhitzte Produkte werden im Einzelfall vertragen. Die Symptome der Milchallergie können sich vor allem in Form von Hautveränderungen und Magen-Darm-Beschwerden, aber auch in Beschwerden der Atemwege oder Kreislaufreaktionen äußern. Durch den Verzicht auf Milcheiweiß (Milch und Milchprodukte) werden die Symptome, die durch die Allergie auftreten, beseitigt.
Milchzuckerunverträglichkeit
Siehe Laktoseintoleranz.
Mineralstoffe
Mineralstoffe sind Mikronährstoffe, die wir über unsere Nahrung aufnehmen. Ohne ausreichende Mineralstoffzufuhr sind lebenswichtige Stoffwechselvorgänge im Organismus nicht möglich. Je nach Menge ihres Vorkommens im menschlichen Körper sowie der Höhe des durchschnittlichen täglichen Bedarfs unterscheidet man die Mikronährstoffe noch in Mengen- und Spurenelementen.

N

Nährstoffdichte
Die Nährstoffdichte kann für einzelne Lebensmittel errechnet werden, um die Qualität dieses Lebensmittels als Lieferant bestimmter Nährstoffe besser beurteilen zu können. Sie kann auch für eine gemischte, täglich zugeführte Kost berechnet werden. Die Nährstoffdichte ist umso höher, je nährstoffreicher und/oder energieärmer die verzehrten Produkte sind.
Nährstoffe
Nährstoffe sind Nahrungsbestandteile, die zum Aufbau und zur Erhaltung von Körpersubstanzen, zur Energielieferung und zur Aufrechterhaltung der Körperfunktionen ständig mit der Nahrung zugeführt werden. Man unterscheidet zwischen energieliefernden (Hauptnährstoffe) und essentiellen Nährstoffen. Zu den Hauptnährstoffen zählen Kohlenhydrate, Fette und Eiweiß. Essentielle Nährstoffe sind Vitamine und Mineralstoffe.
Nahrungsmittelallergie
Bei einer Nahrungsmittelallergie besteht eine allergische Reaktion auf bestimmte Allergene (kleine Eiweißbausteine), die natürlicherweise in Nahrungsmitteln vorkommen. Es handelt sich hierbei um eine Überreaktion des Immunsystems auf ganz bestimmte Inhaltsstoffe. Eine allergische Reaktion beruht auf einer Antigen-Antikörper-Reaktion. Wie stark die allergischen Beschwerden sind, hängt davon ab, wie empfindlich die betroffene Person reagiert. Zu den Beschwerden einer Lebensmittelallergie zählen z.B. Reaktionen an Haut und Schleimhäuten, Atembeschwerden bis hin zur Atemnot, Beschwerden im Magen-Darm-Trakt und Herz-Kreislauf-Beschwerden. Bei einer ärztlich festgestellten Nahrungsmittelallergie ist es wichtig, nur die Nahrungsmittel zu meiden, die nicht vertragen werden. Alle anderen verträglichen Nahrungsmittel sollten möglichst abwechslungsreich und vielseitig eingesetzt werden.
Natrium
Natrium zählt zu den Mineralstoffen und erfüllt im Körper wichtige Funktionen, wie beispielsweise die Regulierung des Wasserhaushaltes und die Weiterleitung von Nervensignalen. Natrium ist zusammen mit Chlorid Bestandteil von Kochsalz und in vielen Lebensmittel enthalten.
Nutri-Score
Der Nutri-Score ist ein System zur Nährwertkennzeichnung von Lebensmitteln. Eine fünfstufige Farb- und Buchstabenskala liefert einen Überblick über die Nährwertqualität eines Produktes. Er ist eine freiwillige Angabe und kann vorne auf die Verpackung gedruckt werden. Ziel des Systems ist es, eine Orientierung beim Kauf von Lebensmitteln zu geben und dadurch das Bewusstsein hinsichtlich einer ausgewogenen Ernährung zu steigern. Bei der Berechnung werden gesundheitlich problematische Inhaltstoffe wie Energie, Zucker, gesättigte Fettsäuren und Salz, den positiven Nährwertelemente wie Obst, Gemüse, Ballaststoffe, Raps-, Oliven-, Walnussöl und Proteine gegenübergestellt.  Es erleichtert insbesondere die Unterscheidung ähnlicher Lebensmittel. Die Lebensmittelampel wird in fünf einfachen Kategorien dargestellt - von einem dunkelgrünen A bis hin zu einem dunkelrot hinterlegtem E. Ein hervorgehobenes A ist die beste Bewertung, ein betontes E soll darauf hinweisen, dass dieses Lebensmittel nachteilig für eine gesunde Ernährung ist.

O

Obstipation
Eine chronische Verstopfung, auch chronische Obstipation genannt, ist dadurch definiert, dass über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten Beschwerden im Bauchraum und bei der Stuhlentleerung auftreten. Kennzeichnende Beschwerden für eine chronische Verstopfung sind z.B. Probleme beim Stuhlgang, Bauchkrämpfe und Schmerzen, Völlegefühl und Blähungen trotz Stuhlentleerung. Lebensstilverändernde Maßnahmen wie z.B. eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und eine ballaststoffreiche Ernährung gepaart mit regelmäßiger Bewegung können bei einigen Betroffenen Linderung bringen. Zudem kann die Einnahme von Ballaststoffpräparaten und weiteren Medikamenten eine beschwerdelindernde Wirkung erzielen. 
Omega-3-Fettsäuren
Omega-3-Fettsäuren gehören zur Gruppe der mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Dazu zählen beispielsweise die essentiellen Fettsäuren wie Linolensäure, Eicosapentaensäure und Docosahexaensäure, die in hohen Anteilen in Fischfetten vorkommen. Diese Fettsäuren können den Fettgehalt im Blut senken, die Blutgerinnung verringern und auf diese Weise schädigende Gefäßablagerungen vorbeugen.
Omega-6-Fettsäuren
Omega-6-Fettsäuren gehören zur Gruppe der mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Dazu zählen die Linolsäure oder die Arachidonsäure. Man bezeichnet sie als essentielle (lebensnotwendige) Fettsäuren, da sie vom Körper nicht aufgebaut werden können und über die Nahrung zugeführt werden müssen. Omega-6-Fettsäuren erfüllen eine wichtige Funktion am Aufbau der Zellen, Bildung von Hormonen und Wundheilung.
Osteoporose
Osteoporose („Knochenschwund“) ist eine Skelett-Erkrankung, bei der es zur Auflockerung und zum Abbau von Knochensubstanz kommt. Die Knochen werden instabil, was zu einer erhöhten Neigung von Knochenbrüchen führen kann. Neben einer familiären Vorbelastung kann ein erhöhtes Lebensalter oder auch Bewegungsmangel den Knochenabbau fördern. Für Betroffene ist es wichtig, dass neben einer medizinischen Behandlung und Bewegungsübungen auf eine ausreichende Zufuhr von Calcium und Vitamin D über die Nahrung geachtet wird. Dies ist empfehlenswert, damit der Knochenaufbau und die Knochenmineralisierung unterstützt wird. 

P

Purine 
Purine sind Eiweißbestandteile der Zellen aller Lebewesen und werden bei der Zellenerneuerung freigesetzt. Darüber hinaus nehmen wir mit der Nahrung Purine auf, die im Körper zu Harnsäure abgebaut und durch die Nieren ausgeschieden werden. In Nährwerttabellen ist der Puringehalt in mg als Harnsäure-Äquivalent angegeben. Dies entspricht der Harnsäuremenge, die im Körper bei der jeweiligen Purinaufnahme gebildet wird (1 mg Purin = ca. 2,4 mg Harnsäure). Zu den purinreichen Lebensmitteln zählen große Fleischportionen, Innereien, Schalen- und Krustentiere, Haut von Geflügel und Fisch, Ölsardinen, Sardellen, Hering, Sprotten, Forellen, Schweineschwarte und Wurstwaren. Studien deuten darauf hin, dass pflanzliche purinreiche Lebensmittel (z.B. Hülsenfrüchte, Spinat) keine bzw. kaum negativen Auswirkungen auf den Harnsäurewert haben. 
Proteine 
Protein (Eiweiß) zählt zu den Hauptnährstoffen. 1 g Protein liefert 17 kJ (rund 4,1 kcal). Sie sind aus einzelnen Aminosäuren zusammengesetzt und dienen dem Körper als Bausteine für Zellen und für Wirkstoffe (Hormone, Enzyme). Als Nahrungsbestandteil liefern Proteine die notwendigen 20 verschiedenen Aminosäuren. Etwa 10-15 % des Gesamtenergiebedarfs sollte in Form von Proteinen gedeckt werden. Tierische Proteinlieferanten sind Milch, Milchprodukte, Fleisch, Fisch und Eier. Getreide (z.B. Haferflocken), Pseudogetreide (z.B. Reis oder Quinoa) oder auch Hülsenfrüchte wie Soja, Linsen und Erbsen sind gute pflanzliche Proteinquelle.

Q

Quellstoffe
Quellstoffe haben die Fähigkeit viel Wasser zu binden, wodurch sich das Volumen erhöht. Quellstoffe werden in Lebensmittel als Gelier- und Dickungsmittel oder als Quellmittel eingesetzt. Darüber hinaus werden wasserlösliche Ballaststoffe auch als Quellstoffe bezeichnet. 
Quinoa 
Quinoa ist eine Kulturpflanze aus Südamerika. Die getreideähnlichen, kleinkörnigen Samen sind eine gute Eiweißquelle. Quinoa zählt wie Amaranth und Buchweizen zu den glutenfreien Pseudogetreidesorten. Je nach Sorte besitzen die Körner eine unterschiedliche Farbe. Quinoa findet in vielen Koch- und Backrezepten Verwendung. 

R

Rapsöl
Rapsöl enthält besonders gesunde einfach ungesättigte Fettsäuren. Deshalb kann es beim Kochen vorzugsweise eingesetzt werden. Gewonnen wird es überwiegend aus den Rapssamen. Universell verwendbar sind raffinierte pflanzliche Öle. Sie können höher erhitzt werden und sind zudem geschmacks- und geruchsneutral. Kaltgepresste Öle sind für Salate und kalte Gerichte geeignet. Sie werden schonend hergestellt und mit „nativ“ oder „kaltgepresst“ gekennzeichnet. Durch die schonende Gewinnung bleiben Geschmacksstoffe und Vitamine erhalten.
Reizdarmsyndrom
Das Reizdarmsyndrom (RDS) ist eine Erkrankung, die sich durch verschiedene Beschwerden im Magen-Darm-Bereich kennzeichnet, die mindestens über drei Monate andauern. Die starken Beschwerden wie Bauschmerzen und Veränderungen im Stuhlgang sind für die Patienten oftmals sehr belastend und führen dazu, dass die Lebensqualität deutlich eingeschränkt wird. Schätzungen gehen davon aus, dass ca. 5 bis 10 % der Bevölkerung von der Erkrankung betroffen sind. Die genauen Ursachen für ein RDS sind bisher noch nicht eindeutig geklärt. Nach einer aufwändigen Diagnose geht es darum, eine geeignete Behandlung für den Betroffenen zu finden. Die Therapie ist immer ganz individuell an die persönlichen Symptome ausgerichtet und kann sich aus Medikamenten sowie einer nicht-medikamentösen Behandlung zusammensetzen. Linderung kann beispielsweise eine individuell angepasste Ernährungsweise sowie eine Änderung des bisherigen Lebensstils verschaffen. 
Resorption
Resorption ist die Aufnahme von Substanzen. Nahrungsbausteine wie beispielsweise Aminosäuren, Glukose oder auch Fettsäuren, werden durch die Zellen der Darmwand geschleust und gelangen so ins Blut oder in die Lymphbahnen.

S

Saccharin
Saccharin ist ein Süßstoff, der 300 bis 500-mal süßer ist als Haushaltszucker.
Saccharose (Haushalts-, Rohr-, Rübenzucker)
Saccharose wird auch als Haushaltszucker, Rohrzucker oder Rübenzucker bezeichnet. Es ist ein „Zweifachzucker", der aus je einem Baustein Glukose und Fruktose besteht.
Sarkopenie
Sarkopenie ist ein Syndrom, welches durch den Verlust von Muskelkraft, -masse und -qualität definiert ist. Sarkopenie findet man insbesondere häufig bei älteren Personen wieder. Das Syndrom kann die Gebrechlichkeit, die Sturzhäufigkeit, Erschöpfung und viele funktionelle Einschränkungen begünstigen. Das Risiko für eine Pflegeabhängigkeit und einer verminderten Lebensqualität wird durch das Auftreten einer Sarkopenie erhöht. Es ist wichtig, dass die Anzeichen frühzeitig erkannt werden und entsprechende Therapien eingeleitet werden können.
Schluckstörungen 
Siehe Dysphagie
Sonderkostform
Unter dem Begriff Sonderkostform wird eine Ernährungsweise bezeichnet, die vom üblichen Verpflegungsangebot abweicht. Hintergründe für eine Sonderkostform sind das Umsetzen von ethischen, religiösen oder moralischen Anforderungen sowie das Erfüllen von ernährungsphysiologischen Besonderheiten in verschiedenen Lebenslagen. Bekannte Beispiele für eine Sonderkostform ist der Verzicht auf schweinefleischhaltige Produkte oder eine koschere Kost. 
Sprue
„Einheimische Sprue“ ist die Bezeichnung für eine Zöliakie-Erkrankung, wenn Erwachsene betroffen sind. „Zöliakie“ ist der Begriff, der für Kinder verwendet wird. Der medizinische Begriff für das Krankheitsbild ist „Glutensensitive Enteropathie“. Im allgemeinen Sprachgebrauch hat sich übergeordnet der Begriff „Zöliakie“ zur Beschreibung des Krankheitsbilds etabliert. 
Spurenelemente
Spurenelemente sind Mineralstoffe. Zu den bedeutendsten zählen unter anderem Eisen (Fe), Kupfer (Cu), Jod (J), Mangan (Mn), Molybdän (Mo), Fluor (Fl), Chrom (Cr), Selen (Se) und Zink (Zn).
Stevia
Die Stevia rebaudiana ist eine kleine Pflanze, die aus Südamerika stammt und einen von Natur aus besonders süßen Geschmack hat. Die aus Stevia gewonnene Süße wird als Stevioglycosid bezeichnet und ist 300-mal süßer als gewöhnlicher Haushaltszucker. Da Stevia jedoch weder Zucker noch Kalorien enthält, macht die Pflanzen den Süßstoffen und Zuckeraustauschstoffen Konkurrenz. Seit dem 02.12.2011 sind Stevioglycoside in der EU unter der E-Nummer 960 als Süßungsmittel bei der Herstellung von Lebensmitteln zugelassen. 
Superfoods
Eine wissenschaftliche oder lebensmittelrechtliche Definition des Begriffes „Superfood“ gibt es nicht. Superfoods sind meist natürliche Lebensmittel, bestimmte Früchte oder spezielle Pflanzen, denen positive gesundheitliche Wirkungen nachgesagt werden. Sie werden getrocknet, als Püree oder Extrakt, seltener frisch, als Zutat für besonders "gesunde" Rezepte, zum Beispiel Müslis, Smoothies oder als Anreicherung in Lebensmitteln (etwa Brötchen mit Chiasamen) angeboten. Sehr häufig auch in Kapsel- oder Pulverform als Nahrungsergänzungsmittel. Die derzeit populärsten Superfoods kommen aus weit entfernten tropischen oder arktischen Regionen. Superfoods wachsen aber auch direkt vor unserer Haustür, zum Beispiel Rote Beete, Spinat oder Rosmarin.
Süßungsmittel
Zum Süßen von Lebensmitteln werden als Alternative zum Haushaltszucker Süßstoffe und Zuckeraustauschstoffe verwendet. Als Süßstoff bezeichnet man süßschmeckende Substanzen ohne Energiegehalt, die im Vergleich zu Zucker eine hohe Süßkraft besitzen. Zu den Süßstoffen zählen Acesulfam-K (E 950), Aspartam (E 951), Cyclamat (E 952), Saccharin (E 954), Thaumatin (E 957) und Neohesperidin (E 959). Sie sind nicht kariogen und kalorienfrei. Die Süßstoffe finden bei der Herstellung von Softdrinks, Kaugummis, Süßspeisen und in weiteren Produkten als Zuckerersatz Verwendung. In der EU besteht eine Deklarationspflicht. Zuckeraustauschstoffe sind ebenfalls nicht kariogen. Im Gegensatz zu den Süßstoffen liefern sie jedoch 2-4kcal pro Gramm. Zu beachten ist die Dosierempfehlung, da sie bereits in geringen Mengen abführend wirken können. Zur Gruppe der Zuckeraustauschstoffe zählen Sorbit (E 420), Mannit (E 421), Isomalt (E 953), Maltit (E 965), Lactit (E 966) und Xylit (E 967).

T

Thrombose
Thrombose bezeichnet die Entstehung eines Blutgerinnsels in einem Blutgefäß, was zu einer Blutgefäßverstopfung führen kann. Der Rückfluss des Blutes kann dadurch beeinträchtigt sein. Gefäßverschlüsse bzw. -verengungen können gefährlich sein, da diese das Risiko für eine Lungenembolie erhöhen können.
Tiefkühlkost
Tiefkühlkost umfasst Speisen, Obst und Gemüse, Eis und Backwaren, die zur Verlängerung der Haltbarkeit bei – 18 ° C tiefgefroren werden. Dies bietet praktische, qualitative, ernährungsphysiologische und hygienische Vorteile. Tiefkühlkost wird zunehmend eingesetzt. Dies zeigt, dass die Verbraucher die Vorteile kennen und nutzen: frisch und gesund, schnell verfügbar sowie eine unproblematische Vorratshaltung.
Trans-Fettsäuren
Trans-Fettsäuren kommen in industriell gefertigten Produkten vor, wie z.B. Pommes, Chips, Croissants, Burger, Pizza und Kekse. Sie stehen im Verdacht Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Adipositas zu fördern. Durch häufiges Erhitzen von Öl und durch sehr hohe Temperaturen bilden sich sogenannten Trans-Fettsäuren. Starkes Anbraten oder Frittieren sollte deshalb nur gelegentlich als Zubereitungsmethode gewählt werden.

U

Übergewicht
Übergewicht entsteht, wenn über eine längere Zeit hinweg mehr Energie mit der Nahrung aufgenommen wird, als der Körper verbraucht. Dies führt zu einer Zunahme der Körperfettreserven. Zur Ermittlung und Beurteilung des Gewichtes für Erwachsene wird neben dem Taillenumfang beispielsweise der Body-Mass-Index (BMI) herangezogen. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) spricht man ab einem BMI von 25 kg/m² von Übergewicht.
Untergewicht
Zur Ermittlung und Beurteilung des Gewichtes für Erwachsene wird beispielsweise der Body-Mass-Index (BMI) herangezogen. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) liegt Untergewicht vor, wenn der BMI unter dem wünschenswerten Bereich von 18,5 kg/m² liegt. Untergewicht kann ein Indiz dafür sein, dass zu wenig Energie über die Nahrung aufgenommen wird bzw. der Körper mehr Energie benötigt. Ein niedriges Gewicht kann mit dem Risiko für eine Mangelernährung einhergehen und sollte deshalb regelmäßig kontrolliert werden.

V

Vegetarier

Eine vegetarische Ernährung ist eine vollwertige Ernährung ohne tierische Lebensmittel wie Fleisch, Fisch und Meerestiere. Die Ernährungsweise ist durch den Einsatz von pflanzenbewussten Lebensmitteln charakterisiert. Vegetarier lassen sich in folgende Gruppen unterteilen:

  • Ovo-Lakto-Vegetarier: Essen neben pflanzlichen Lebensmitteln auch Milch, Milchprodukte und Eier, verzichten aber auf Fleisch und Fisch
  • Lakto-Vegetarier: Essen neben pflanzlichen Lebensmitteln auch Milch und Milchprodukte und verzichten neben Fleisch und Fisch auch auf Eier
  • Ovo-Vegetarier: Verzichten sowohl auf Fleisch und Fisch sowie Milchprodukte. Stattdessen konsumieren Sie rein pflanzliche Lebensmittel und Eier
Veganer
Die vegane Ernährung setzt sich ausschließlich aus pflanzlichen Lebensmitteln zusammen. Veganer meiden Produkte, die tierischer Herkunft entsprechen. Dazu zählen Fleisch, Fisch, Meerestiere, Milch und Milchprodukte, Eier und Honig. Neben der Ernährung spielt für viele Veganer die gesamte Lebensweise eine wichtige Rolle. Nationale Fachgesellschaften halten eine rein pflanzliche Ernährung insbesondere während der Schwangerschaft, Stillzeit und im gesamten Kindesalter für nicht empfehlenswert. Neben einer sorgfältigen Zusammenstellung des Speiseplans ist die Versorgung von angereicherten Nahrungsmitteln beziehungsweise die Supplementierung durch Nahrungsergänzungsmittel (z.B. Vitamin B12) sowie regelmäßige medizinische Untersuchungen erforderlich.
Verdauung
In Mund, Magen und Darm werden Lebensmittel zerlegt und die darin enthaltenen Nährstoffe in kleine Einheiten gespalten. Diese Arbeit leisten Enzyme in Speichel, Magen-, Bauchspeichel- und Darmsaft.
Verstopfung
Siehe Obstipation.
Vitamine
Vitamine sind lebensnotwendige Nährstoffe, die im Organismus nicht oder nicht in ausreichender Menge synthetisiert werden können und deshalb mit der Nahrung zugeführt werden müssen. Nach ihrer chemischen Eigenschaft, der Löslichkeit, werden sie in fettlösliche und wasserlösliche Vitamine eingeteilt.
Vitamin B2
Vitamin B2 wird auch Riboflavin genannt und gehört zu den wasserlöslichen Vitaminen. Gute Lieferanten sind Milch und Milchprodukte, verschiedenen Gemüsesorten, Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte, Nüsse und Ölsamen. Diese Vitamin ist wichtig für zahlreiche Stoffwechselvorgänge (z.B. für den Eiweiß- und Energiestoffwechsel), für die Zellfunktion, für das Wachstum und die Entwicklung. Es spielt eine Rolle bei der Umwandlung der Nahrung in Energie. 
Vitamin B12
Vitamin B12 wird auch Cobalamin genannt. Gute Lieferanten sind tierische Lebensmittel wie Milch und Milchprodukte. Pflanzliche Lebensmittel enthalten fast kein Vitamin B12. Einzig fermentierte pflanzliche Lebensmittel wie z.B. Sauerkraut enthalten sehr geringe Mengen. Eine Sicherstellung der Vitamin B12-Versorung kann durch angereicherte Produkte oder Supplementierung erfolgen. 
Vitamin B 12 ist wichtig für das körperliche, mentale und emotionale Wohlbefinden. Darüber hinaus ist es an der Blutbildung beteiligt. 
Vitamin C
Vitamin C wird auch Ascorbinsäure genannt. Es stimuliert die Abwehrkräfte, stärkt das Immunsystem und beschleunigt den Heilungsprozess von Wunden. Vitamin C ist fast ausschließlich in pflanzlichen Lebensmitteln enthalten, wie z.B. in Kartoffeln, Grünkohl, Paprika, Brokkoli, Spinat, Orangen oder Zitronen.

W

Weizenallergie
Die Weizenallergie ist eine immunlogische Reaktion auf Eiweiße, die sich im Weizen befinden. Es gibt verschiedene Formen der Weizenallergie. Das klassische Muster ist, dass Weizenallergiker allergisch auf die unterschiedlichen Eiweißbestandteile wie Weizen-Albumin, Globulin und Gluten reagieren. Eine neuere Sonderform der Weizenallergie ist die „WDEIA“ (weizenabhängige anstrengungsindizierte Anaphylaxie). Das Besondere an der WDEIA ist, dass die Betroffenen normalerweise Weizen vertragen und die Symptome erst nach dem Weizenverzehr in Kombination mit Triggerfaktoren auftreten. Triggerpunkte können z.B. Sport, Anstrengung, Medikamente, Alkohol oder Stress sein. Eine weitere Form ist die Weizenallergie, die gerade bei Menschen, die im Bäckerhandwerk arbeiten, verstärkt auftreten kann. Hier kann das Einatmen von Weizenmehl allergieauslösend sein und das sogenannte „Bäckerasthma“ hervorrufen. Die Symptome der Erkrankung Weizenallergie können ganz unterschiedlich sein. Von Magen-Darm-Beschwerden, über Kribbeln im Mund- und Rachenraum sowie Atemprobleme bis hin zu Hautreaktionen. Da Weizen hierzulande ein häufig verzehrtes Getreide ist, hat die Therapie oftmals eine grundlegende Ernährungsumstellung zur Folge. Bei einer ärztlich festgestellten Weizenallergie müssen Weizen sowie verwandte Getreidesorten wie Dinkel-Weizen, Khorasan-Weizen, Urkorn, Einkorn, Emmer und Grünkern gemieden werden. Wichtig: Eine Weizenallergie darf nicht mit der Krankheit Zöliakie verwechselt werden.

X

Xylit
Xylit gehört zu den Zuckeraustauschstoffen. Er ist vor allem in Zahnpflegekaugummis enthalten, da er eine zahnreinigende und kariesverhütende Wirkung hat.

Z

Zöliakie
Bei der Zöliakie handelt es sich um eine chronische Systemerkrankung, verbunden mit der Unverträglichkeit gegenüber dem Klebereiweiß Gluten. Der medizinische Begriff dafür ist „Glutensensitive Enteropathie“. Gluten ist das Klebereiweiß, welches in den Getreidearten Weizen, Gerste, Dinkel-Weizen, Roggen, Hafer, Grünkern, Urkorn, Emmer, Triticale und Khorasan-Weizen vorkommt. Als Folge einer Überempfindlichkeit gegen Gluten kommt es zu einer chronischen Dünndarmerkrankung mit einer Schädigung der Darmschleimhaut, die Zöliakie genannt wird. Die Schädigung der Darmschleimhaut hat zur Folge, dass Nährstoffe nur noch vermindert aufgenommen werden können und dadurch verschiedene Mangelerscheinungen entstehen können. Der Grad der Schädigung und somit auch die verminderte Nährstoffaufnahme können unterschiedlich ausgeprägt sein. Die Symptome der Zöliakie können zusammen oder einzeln auftreten. Zu ihnen gehören Appetitlosigkeit, aufgeblähter Bauch, Durchfall, Bauchschmerzen, Gewichtsverlust, aber auch Wesensveränderungen und Gedeihstörungen bei Kindern. Bei gesicherter ärztlicher Diagnose ist eine lebenslange, strikte glutenfreie Ernährung erforderlich. Dies ist die einzige Behandlungsmöglichkeit für eine diagnostizierte Zöliakie.
Zucker
Zucker ist die umgangssprachliche Bezeichnung für Haushaltszucker. Ein Zweifachzucker, der aus einem Teil Glukose und einem Teil Fruktose besteht.
Zuckeraustauschstoffe
Zuckeraustauschstoffe sind geschmacklich dem Haushaltszucker ähnlich, fördern aber nicht den Karies und können im Körper ohne das Peptidhormon Insulin verstoffwechselt werden. Zu beachten ist die Dosierempfehlung, da sie bereits in geringen Mengen abführend wirken können. Fruktose wird gerne im Austausch gegen Zucker eingesetzt und gehört in die Kategorie der kalorienhaltigen Süßungsmittel (2-4 kcal/g Zuckeraustauschstoff). Zur Gruppe der Zuckeraustauschstoffe zählen u.a. Sorbit (E 420), Mannit (E 421), Isomalt (E 953), Maltit (E 965), Lactit (E 966) und Xylit (E 967).
Zusatzstoffe
Gemäß lebensmittelrechtlichen Bestimmungen werden den Lebensmitteln Stoffe zugesetzt, um ihre Beschaffenheit zu beeinflussen oder bestimmte Eigenschaften zu erzielen.