Verantwortungsvolle Produktion und Vertrieb
Unser Beitrag
Wir engagieren uns mit Leidenschaft für einfache und innovative Ernährungs- und Service-Lösungen. Wir möchten unsere Ressourcen so effizient wie möglich einsetzen. Im Vordergrund steht für uns der Kunde, denn er ist die Basis für unser nachhaltiges Wachstum.
Erfahren Sie mehr über unser konkretes Engagement:
Kaum ein Thema erhitzt die Gemüter so sehr wie das Thema Lebensmittelabfälle. Auch politisch hat es eine große Bedeutung und wird viel diskutiert. Und das aus gutem Grund: Zubereitete Lebensmittel, die nicht konsumiert werden, sind Verschwendung pur. Allerdings, bei aller Mühe, es wird immer Abfälle geben. Sie sind nicht zu hundert Prozent vermeidbar. Entlang unserer Wertschöpfungskette haben wir als apetito AG an ganz unterschiedlichen Prozessstufen die Möglichkeit, einen positiven Einfluss auf die Vermeidung von Lebensmittelabfällen zu nehmen. Deshalb ergibt sich eine Verantwortung, die sowohl in den unternehmenseigenen Einkaufs-, Logistik- und Kochprozessen liegt, als auch bei unseren Kunden Einsparpotentiale birgt.
In unserem jährlich aktualisierten Umwelterklärung beziehen wir detailliert Stellung zu den in unserem Einflussbereich liegenden Prozessen beim Thema Lebensmittelverschwendung. Zudem gibt Dirk Grasse, HSE-Leiter bei apetito, im Interview in unserem Jahresbericht einen kurzen Überblick über unser Engagement.
Vom Einkauf bis zur Lagerung
Ein Großteil unserer Waren werden bei uns in Rheine tiefgekühlt angeliefert. Das bietet in Bezug auf die Lagerfähigkeit beste Voraussetzungen für eine langfristige Produktionsplanung. Denn tiefgekühlte Produkte sind lange haltbar und verderben nur bei schlechter Planung und unsachgemäßem Umgang. Dennoch haben wir noch vor der Zubereitung eine Reihe von Maßnahmen umgesetzt, die Lebensmittelabfälle in der vorgelagerten Prozesskette minimieren. Wir produzieren unsere Speisen anhand einer effektiven Produktions- und Absatzplanung, die auf langjährigen Erfahrungswerten fußt. Bei Warenanlieferung vergeben wir ein internes Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD), das in der Regel rund zehn Wochen vor dem gesetzlich verpflichtenden MHD liegt. In allen Planungsprozessen der Küche findet stets nur das interne Haltbarkeitsdatum Beachtung. Unsere Produktion ist so flexibel, auch kurzfristige Änderungen vorzunehmen. Droht eine Rohware das intern vergebene MHD zu erreichen, definiert ein Team aus verschiedenen Abteilungen Maßnahmen, um ein Wegwerfen der Rohwaren zu verhindern. Das kann zum Beispiel eine kurzfristige Anpassung der Produktionsplanung oder das Verschieben eines internen Mindesthaltbarkeitsdatums sein. Bei sehr ähnlichen Zutaten prüfen wir außerdem eine Einsatzmöglichkeit in anderen Menüs. Schließlich schmecken Penne-Nudeln auch statt der gewohnten Spaghetti zu einer Bolognese-Sauce.
Wir tun viel dafür, die Lebensmittelabfälle in unserer Produktion möglichst gering zu halten: Denn jedes weggeworfene Lebensmittel hat nicht nur wirtschaftliche Nachteile, sondern belastet unnötig das Klima, während sie anderswo gebraucht werden.
Genau abgestimmte Kochprozesse
Die passgenaue Portionierung bei unseren Zubereitungsprozessen bietet uns grundsätzliche Vorteile. Bei uns ist eben alles ein paar Nummern größer. Das erlaubt es allerdings auch, effektiver mit unseren Zutaten zu planen. Jedoch entstehen auch in unserer Küche Lebensmittelabfälle. Wir unterscheiden zwischen vermeidbaren und unvermeidbaren Lebensmittelverlusten. Besonders erstere Abfallart versuchen wir bestmöglich zu minimieren. Alle Kennzahlen zum Thema der werksseitig steuerbaren Prozesse werden regelmäßig in Werksleitertreffen oder dem drei Mal jährlich tagenden Umweltkreis besprochen, sodass unsere Arbeitsprozesse ständig in Bezug auf Prozessoptimierungen hin überprüft werden.
2022 haben wir an der Messung unserer Abfallströme teilgenommen. Im Rahmen des Projekts „Check Food Waste“ konnten wir gemeinsam mit dem Deutschen Tiefkühlinstitut (dti) einige Einsparpotentiale identifizieren. Die Erhebung war einer der Gründe für die Einführung des neuen Drei-Schicht Modells in der apetito Küche. Dieses neue Arbeitszeitmodell entzerrt seit Sommer 2023 die Kochprozesse deutlich und minimiert Fehler und Stress bei unseren Mitarbeitenden. Das zahlt direkt auf Reduktionsziele der Lebensmittelverluste ein. Für das Jahr 2023 hatte apetito sich das Ziel gesetzt, die durch die Produktion verursachten Lebensmittelabfälle um 20 Prozent zu senken. Dieses Ziel wurde mit einer Reduktion von 43,9 Prozent deutlich erreicht. Im Jahr 2023 konnten die Lebensmittelabfälle auf 5,5 kg pro produzierter Tonne Fertigware reduziert werden (Vorjahr: 9,8 kg/t Fertigware). Bis Ende 2024 möchten wir durch Prozessoptimierungen im neuen Drei-Schichtmodell weitere gut fünf Prozent an Lebensmittelabfällen einsparen und damit eine Erfolgsgeschichte fortschreiben.
Unvermeidbare Lebensmittelverluste entstehen bei der apetito AG zum Beispiel beim Reinigen unserer Kochkessel oder in unserer Metzgerei (z.B. durch das Entfernen von Knochen oder Sehnen). Die in unserer Produktion entstehenden Speisenabfälle werden in jedem Fall in der thermischen Verwertung (Biogasanlage) nachgenutzt.
Überproduktion und nicht verkaufte Produkte
Auch bei der apetito AG kommt es manchmal zu einer Überproduktion. Das heißt aber nicht, dass wir verzehrfähige Waren vernichten. Übrig gebliebene Gerichte oder Menükomponenten geben wir in unseren werkseigenen Verkauf, der sowohl Mitarbeitenden als auch Kunden aus der Region offensteht. Zu vergünstigten Konditionen kann jeder die Gerichte von apetito erwerben. Außerdem spendet apetito bereits seit vielen Jahren regelmäßig an die Tafeln. Im Jahr 2023 unterstützten wir zehn Lebensmitteltafeln der Region rund um Rheine mit ca. 55.555 Portionen sowie über 33.000 kg und können damit warme Mahlzeiten bieten, wo dies nicht selbstverständlich ist. Damit werden voll verzehrfähige Produktionsüberschüsse einem karitativen Zweck zugeführt.
Unser Vertrieb – Ratgeber für eine passgenaue Portionierung
Alle Neukunden werden engmaschig durch unseren Vertrieb zum Umgang mit dem Menüplaner geschult. Das Bestelltool ermöglicht eine passgenaue Kalkulation auf Basis der Portionierungsempfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Entlang der gesammelten Erfahrungswerte kann die bestellte Portionsmenge jederzeit angepasst werden. Eine besonders effektive Portionierungsmöglichkeit bietet unser Multi Plus Verpackungssystem. Seit 1993 ist das System bereits im Einsatz. Multi Plus, das heißt: Alle tiefgekühlten Menükomponenten sind einzeln entnehmbar und können flexibel vor Ort bei unseren Kunden, entsprechend der Anzahl an Gästen, aus dem Tiefkühlschrank entnommen werden. Dank der portionsgenauen Zubereitung ein effektives System, um Essensreste und übermäßige Verpackungen zu vermeiden. Wir streben an, unseren Kunden im Jahr 2024 ein Werkzeug zur Messung von Lebensmittelabfällen zur Verfügung zu stellen. So möchten wir erreichen, dass unsere Kunden die Zubereitung noch passgenauer an die Tischgastbedürfnisse anpassen können und die Verschwendung von Lebensmitteln weiter minimieren.
GRI-Indikator
GRI 306-2 Management erheblicher abfallbezogener Auswirkungen
GRI 306-3 Angefallener Abfall
GRI 306-4 Von Entsorgung umgeleiteter Abfall
GRI 306-5 Zur Entsorgung weitergeleiteter Abfall
Konkrete Ziele im Blick
Die nachhaltigste Verpackung ist wohl, keine Verpackung zu nutzen. Aus Schutz-, Haltbarkeits- und Hygieneanforderungen von Lebensmitteln ist das natürlich nicht umsetzbar. Aber: Wir können besser werden und das haben wir uns auch fest vorgenommen. Nicht genug: Abgeleitet von unserer Wesentlichkeitsanalyse haben wir das Thema Verpackungen als eines unserer Top Themen definiert. So gilt es konzernweit, bis 2030 100% recyclingfähige, wiederverwendbare oder kompostierbare Verpackungen einzusetzen.
Unser Anspruch ist es, die nachhaltigsten Lebensmittelverpackungen, bezogen auf den systemischen Anwendungszweck, einzusetzen, die alle bestehenden lebensmittelrechtlichen Anforderungen für tiefgekühlte Mahlzeiten sowie deren Teilkomponenten erfüllen. Dabei haben wir uns detaillierte Ziele für unsere Verpackungen bezogen auf den Anwendungszweck gesetzt:
Dr. Iris Hugendieck, Hauptabteilungsleiterin Produkt-, Technologie- und Verpackung und Mitglied der Geschäftsleitung der apetito AG, arbeitet mit ihrem Verpackungsteam verstärkt an dieser Thematik. „Unsere Verpackungen sind so konzipiert, dass sie die Prozessanforderungen und Kundenerwartungen unter Verwendung der geringstmöglichen Verpackungsmenge und der geeignetsten Materialien erfüllen“, erklärt sie. „Wir sind bestrebt, nur das absolut Nötige an Verpackungsmaterial und -gewicht einzusetzen“. Beispiele hierfür sind in der Gemeinschaftsverpflegung unser Multi Plus-System, das ohne Einzel-Verpackungen je Portion auskommt, sowie die Mehrportionsschale (MPS) aus Papier.
Ergebnisse, Maßnahmen und neue Entwicklungen werden jährlich im Managementreview berichtet. Auch bei unserer Zertifizierung nach dem ZNU-Standard ist das Thema Verpackung ein wesentlicher Punkt, bei dem unser Zertifizierer - der TÜV Rheinland - genau hinschaut.
GRI-Indikator
GRI 301-1 Eingesetzte Materialien nach Gewicht oder Volumen
GRI 301-2 Eingesetzte recycelte Ausgangsstoffe
GRI 301-3 Wiederverwertete Produkte und ihre Verpackungsmaterialien
GRI 305-1 Direkte THG-Emissionen (Scope 1)
GRI 305-2 Indirekte energiebedingte THG-Emissionen (Scope 2)
GRI 305-3 Sonstige indirekte THG-Emissionen (Scope 3)
GRI 305-4 Intensität der Treibhausgasemissionen
GRI 305-5 Senkung der Treibhausgasemissionen GRI 306-1 Anfallender Abfall und erhebliche abfallbezogene Auswirkungen
GRI 306-2 Management erheblicher abfallbezogener Auswirkungen
GRI 306-3 Angefallener Abfall
GRI 306-4 Von Entsorgung umgeleiteter Abfall
GRI 306-5 Zur Entsorgung weitergeleiteter Abfall